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Kleine Kinder sind begeistert, wenn ein Marienkäfer vom Arm bis zum Finger krabbelt, um dort abzuheben. Nicht nur die knallrote Farbe, sondern auch das angenehme Gefühl auf der Haut, wenn der kleine Kerl auf uns herumkrabbelt, hat es uns angetan. Aber was bedeutet ein Marienkäfer bei uns im Garten? Ist es ein Zeichen von guter Ernte oder ein Schädling, der an untereren Tomaten nagt?
Ein Marienkäfer im Garten
Der Gärtner ist schon mal froh, wenn der etwa 6-8 mm große Käfer im Garten gesichtet wird. Er muss auch nicht zwingend rot mit schwarzen Punkten sein, denn von den 6000 Arten an Marienkäfern, die es weltweit gibt, sind alle Farben enthalten. Gelb, schwarz, hellrot, orange, beige, rosa, braun, aber bei uns ist der Siebenpunkt-Marienkäfer, der tatsächlich immer sieben Punkte auf seinen knallroten Deckflügeln hat, heimisch.
Und nun zu dem, warum der Gärtner ihn so liebt. Der Marienkäfer und auch seine Larven haben riesigen Appetit auf Läuse. Bei genügend großem Angebot fressen sie bis zu 50 Läuse pro Tag und mehrere tausend während ihres gesamten Lebens. Die Käfer werden daher zu den Nützlingen gezählt und für die biologische Schädlingsbekämpfung gezüchtet. Gezüchtet werden aber asiatische Marienkäfer, weil er viel gefräßiger ist als der Einheimische und sich auch schneller vermehrt.
In der Regel vermehren sich die heimischen Marienkäfer 2x im Jahr mit ca. 400 gelegten Eiern, aus denen nach ca. 5-8 Tagen, je nach Witterung, Larven schlüpfen, die sich auch gleich über die Läuse hermachen. Die Larvenzeit dauert ca. 30 -60 Tage, in denen sie sich 4-mal häuten, bevor sie sich verpuppen, um dann nach weiteren 6-9 Tagen als fertiger Käfer zu schlüpfen.
Rein theoretisch könnte ein Marienkäfer ca. 11 Jahre alt werden, aber meist nur theoretisch…
Denn so ein Käferchen hat es natürlich auch nicht leicht.
Die natürlichen Feinde eines Marienkäfer
Neben Pflanzenschutzmittel hat ein Marienkäfer auch natürliche Feinde.
- Vögel: Viele Vogelarten, wie zum Beispiel Spatzen, Meisen und Stare.
- Spinnen: Verschiedene Spinnenarten, wie beispielsweise Springspinnen oder Wolfsspinnen, können sie fangen und fressen.
- Ameisen: Einige Ameisenarten können Marienkäferlarven oder sogar erwachsene Marienkäfer angreifen und als Nahrungsquelle nutzen.
- Wespen: Bestimmte Wespenarten, wie zum Beispiel Schlupfwespen, legen ihre Eier in Marienkäferlarven ab. Die Wespenlarven ernähren sich dann von den Marienkäferlarven.
- Schwebfliegen: Manche Schwebfliegenarten haben ähnliche Farben und Muster wie Marienkäfer. Dadurch können sie die Marienkäferlarven überlisten und sie fressen.
Also ist ein Marienkäfer nun ein Schädling?
Nein, der Marienkäfer ist definitiv ein Nützling!
Da der Asiatische Marienkäfer mehr vertilgt und einen deutlichen Vorsprung in der Vermehrung vorlegt, wurde er Ende des 20. Jahrhunderts nach Europa zur biologischen Schädlingsbekämpfung eingeführt. Zwar vorwiegend in Gewächshäusern, aber da er auch freiheitsliebend ist und er auch fliegen kann, ist es nicht mit der Anwendung im Gewächshaus geblieben. Inzwischen tritt der Käfer an vielen Stellen massenhaft wild auf, da der kleine Asiate bis zu 3500 Eier legen kann. Und von daher befürchtet man, dass er einheimische Marienkäferarten und auch andere Insektenarten verdrängt. Natürliche Feinde hat er wenige, da er wie die meisten seiner Art bei Gefahr durch Reflexbluten seine gelbe, bitter schmeckende und giftige Hämolymphe absondern kann.
Und beißen kann der Asiatische Marienkäfer auch, was mit Rötungen und Juckreiz einhergeht.
Als Schädling kann man ihn nicht bezeichnen, auch wenn er bei uns in Europa schon eingebürgert ist und er als invasive Art gilt. Aber er kann im Herbst überaus lästig werden, wenn sie zu Tausenden einen Unterschlupf im Haus suchen.
Ein Freund von mir hatte mal eine Menge Marienkäfer im Haus. Er wollte dann die Schädlingsbekämpfung rufen. Ich habe ihn davon abgehalten und wir haben sie einfach im Garten ausgesetzt.